Meet a Jew

Rückblick Meet up in Stammheim

Sonntag, 3. September 2024, 19.30 Uhr

Jüdinnen und Juden sind Arbeitskollegen, Nachbarn. Wir sitzen nebeneinander im Kino oder stehen gemeinsam an der Supermarktkasse. Doch selten haben wir die Möglichkeit, bewusst miteinander ins Gespräch zu kommen. Deswegen gibt es Meet a Jew! 
 

Bei unserem Meet Up am Sonntag Abend durften wir zwei ganz besondere Gäste empfangen: Anna & Leon von der Initiative Meet a Jew . Die Initiative hat das Ziel, Begegnungen und Austausch zwischen jüdischen und nichtjüdischen Menschen zu ermöglichen.


Zwei Stunden waren wir mit Anna und Leon im Gespräch und durften alle Fragen stellen, die wir hatten: Wie seid ihr zum Judentum gekommen? Welche Rolle spielt die jüdische Religion in eurem Alltag? Wie geht es euch mit dem jüdischen Glauben in Deutschland?


Unbeantwortet bleibt eigentlich nur eine Frage - die sich aber weniger an Anna oder Leon, sondern vielmehr an unsere Gesellschaft richtet: Wo genau ist eigentlich das Problem? Es leben ca. 200.000 Menschen jüdischen Glaubens unter uns, und es sind Menschen wie du und ich. Sie glauben mehr oder weniger an Gott, sie leben die religiösen Traditionen und Werte intensiver oder weniger intensiv, sie lieben und lachen.


Immer öfter aber müssen sie sich auch fürchten - vor willkürlichen Beschimpfungen, Bedrohungen, körperlichen Angriffen. Leon ist gerade einmal 16 Jahre alt, und trotzdem schon am Bahnhof mit dem Messer angegriffen worden. Die Polizei ist dabei selten eine große Hilfe. Meistens werden die Übergriffe banalisiert und klein geredet.


Das ist inakzeptabel - und hier ist jede*r einzelne von uns gefragt. Stellt euch dagegen, übernehmt Verantwortung, zeigt Rückgrat!


➡️ Eure Kinder oder deren Freunde nutzen "Jude" als Schimpfwort? Schreitet ein und sagt "Nein!"

➡️ Ihr hört antisemitische Äußerungen? Dann widersprecht!

➡️ Ihr werdet Zeug*innen von verbalen oder physischen Übergriffen auf Jüd*innen? Dann schreitet helfend und schützend ein! Macht die Polizei darauf aufmerksam, bitte zu handeln!


Wir jedenfalls sind genauso besorgt wie beglückt: Der Austausch war eine wunderbare Inspiration und Bereicherung. Vielen Dank! Macht es gut - und passt auf euch auf! 🩷